Verein / Männerchor

Der Sängerbund Tieringen zählt zu den ältesten und traditionsverbundensten Vereinen in Tieringen. Von Schullehrer Bitzer und Jakob Sauer wurde er am 25. Oktober 1879 gegründet und zählt heute 21 aktive und 105 passive Mitglieder. Unter der Leitung von Elke Kaufmann treffen wir uns zur Probe immer freitags von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr im Probelokal in der Grundschule Tieringen. Unser Repertoire reicht von klassischen Liedgut über Sing und Swing bis zu aktuellen Hits, die wir überwiegend ohne Notenblatt vortragen.

Seit einigen Jahren lädt der Sängerbund immer im Herbst besondere Gäste zu sich nach Tieringen ein. Diese waren in den letzten Jahren: Pepper and Salt, Josefslust, Virus Sextet, Acabellas und die Honey Pie´s. Am 1. Mai wandern wir durch die Ortschaft und begrüßen den Frühling mit Frühlingsliedern. Unser Kinderchor steht in Kooperation mit dem Förderverein der Mathias Koch Grundschule. So haben die Kinder der Grundschule die Möglichkeit in der Betreuungsphase der Schule, nachmittags die Probe des Kinderchores zu besuchen. In den letzten Jahren hat sich neben dem großen Chor ein kleiner Chor "die alten Säcke" formiert. Auch im kleinen Chor sind alle, die Lust und Freude am singen haben, herzlich willkommen.

Vorstandschaft

Erwin Eppler
1. Vorstand
07436 / 8111

Wolfgang Beneke
2. Vorstand
07436 / 1576

Wolfhard Paul
Kassier
07436 / 1217

Edgar Link
Schriftführer
07436 / 901998

Wolfgang Beneke
Jugendleiter
07436 / 1576

Vereinsgeschichte / Chronik

Die Anfänge des Vereins (1879 - 1914)

Mitte bis Ende des vergangenen 19ten Jahrhunderts wurden landauf und landab Vereine gegründet, die zum Ziel hatten, den Leuten Unterhaltung zu bieten und Kameradschaft zu pflegen. Schullehrer Bitzer und Jakob Sauer waren die Initiatoren dafür, dass auch in Tieringen ein Gesangverein entstand. Am 25. Oktober 1879 war es soweit. In den ersten Jahren, von 1879 bis 1893, führten Jakob Sauer und Schullehrer Bitzer den Verein. Ab 1893 übernahm Hermann Eppler, Schmied, das Amt des Vorstandes. Dirigent war ab 1893 Lehrer Bauer.

 

In den Jahren von 1900-1913 betrug die Vereinsstärke durchschnittlich 16-20 aktive Sänger. Die Mitglieder mussten beim Eintritt eine Gebühr von 2-4 DM bezahlen. 1913 gab Vorstand Hermann Eppler, Schmied, dann sein Amt als Vorstand ab, welches er 20 Jahre lang bekleidet hat. Mit ihm auch Matthias Mattes (Vizevorstand) und Matthias Mattes (Harrgart, Kassier), sowie weitere 8 Mitglieder, die ebenfalls nicht mehr aktiv im Verein singen wollten. Als Nachfolger von Hermann Eppler wurde Friedrich Eppler zum Vorstand gewählt. Vizevorstand war Karl Jetter und Kassier Karl Gomringer. Das Jahr 1914 war ein Höhepunkt beim Sängerbund Tieringen. 15 neue, aktive Mitglieder traten dem Verein bei. Es wurde beschlossen, eine neue Vereinsfahne (die übrigens der Verein heute noch besitzt) zu beschaffen. Die Fahnenweihe fand am 14. Juni 1914 statt. Dies war ein großer Tag für Tieringen. Bei einem Festgottesdienst wurde die Fahne durch Herrn Pfarrer Schwarzmaier geweiht. Zum Festzug am Nachmittag erschienen 8 auswärtige Vereine, die mit dazu beitrugen, dass die Fahnenweihe ein voller Erfolg wurde. Kaum war dieses freudige Ereignis vorbei, das dem Verein großen Auftrieb gab, brach der erste Weltkrieg aus. So nach und nach wurden die meisten Sänger zu den Waffen gerufen, sodass der Verein während des Krieges nicht mehr auftreten konnte.

Zwischen den Weltkriegen (1919 - 1943)

Nach dem ersten Weltkrieg trat der Verein am 11.Juni 1919 wieder zusammen und wählte eine neue Vereinsleitung. Friedrich Eppler wurde wieder Vorstand, Karl Jetter sein Stellvertreter und Karl Gomringer Kassier. Die Lücken, die der Krieg im Verein hinterlassen hatte, wurden allmählich geschlossen und so entwickelte sich in den Jahren nach 1920 wieder ein reges Vereinsleben mit öffentlichen Auftritten, Besuchen bei Nachbarvereinen, Weihnachtsfeiern, Ausflügen usw. 1921 übernahm Herr Hauptlehrer Seitz das Amt des Dirigenten. Mit ihm hatte man einen Mann gewonnen, der es verstand, mit seinem hohen musikalischen Können den Verein gesanglich zu einem der Besten in unserer Gegend zu machen. Die Sängerzahl betrug zu dieser Zeit 25 Mann. 1929 konnte der Verein sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Zwanzig auswärtige Vereine fanden sich ein, um dem Jubelverein zu gratulieren und beim Nachmittagskonzert auf dem Festplatz aufzutreten. Die Patenschaft übernahm der Sängerbund Balingen. Schon damals wurde am Montag ein Kinderfest angehalten.

 

Die Nachricht, dass Hauptlehrer Seitz Tieringen verlässt, war 1931 ein schwerer Schlag für den Verein. Die freigewordene Dirigentenstelle wurde nach wenigen Wochen 1932 durch Hauptlehrer Schneider wieder neu besetzt. Die politische Umwälzung im Jahre 1933 und danach hat der Verein mehr recht als schlecht überstanden. So sollte bei den Weihnachtsfeiern keine Theaterstücke mehr aufgeführt werden, an den öffentlichen (politischen) Kundgebungen musste teilgenommen werden. Auch kamen immer wieder neue Richtlinien heraus, um die Vereine dem Regime des Dritten Reiches anzupassen. Der dann folgende zweite Weltkrieg forderte vom Verein große Opfer. Immer mehr aktive und passive Mitglieder wurden an die Front gerufen. Doch das kleine Häuflein von zuletzt noch 12 Sängern nahm die Pflichten, die im Laufe des Krieges meist trauriger Art waren, bis zum Jahre 1943 wahr. Als 1942 auch der Dirigent, Herr Schneider, einrücken musste, sprang sofort Hermann Löhle aus Oberdigisheim ein, um den noch verbliebenen Rest mit großer musikalischer Hingabe zu betreuen. Doch auch Hermann Löhle musste im Jahr 1943 noch ins Feld. Dies bedeutete, dass der Verein nicht mehr auftreten konnte.

Ein neuer Anfang (1948 - 1979)

Nach dem Ende des schrecklichen Krieges wurden auf Anordnung der Militärregierung alle Vereine aufgelöst. Jedoch schon 1946 konnten die Vereine wieder gegründet werden. Im Frühjahr 1948, wurde wieder der Wunsch laut, den Verein zusammenzubringen. Alle aktiven Sänger und solche, die es werden wollten, wurden in das Gasthaus Hirsch eingeladen und die Neugründung beschlossen. Hauptlehrer Heinrich Eppler erklärte sich in dankenswerter Weise bereit, den Verein zu dirigieren. Ab 1948 nahm der Verein wieder regelmäßig an den Gausängertreffen mit Wertungs- und Kritiksingen teil. Es wurden allerlei Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, Mai-Singen, Auftritte in der Kirche usw. abgehalten, um der Pflege des Chorgesanges nachzukommen.

 

Im Hinblick auf das 75-jährige Jubiläum, welches 1954 anstand, besuchte der Verein in den Jahren 1952 bis 1954 sehr viele Veranstaltungen von Nachbarvereinen. Die Sängerzahl betrug damals 30 und das Durchschnittsalter war etwa 28 Jahre. Im Juni 1954 feierte der Verein sein 75-jähriges Jubiläum. Das Fest, an zwei Tagen veranstaltet, wurde ein kraftvolles Bekenntnis zum deutschen Lied. 36 Vereine aus nah und fern waren erschienen, um dem Jubelverein zu gratulieren. Bei der Teilnahme am Wertungssingen 1957 in Ebingen erreichte der Chor mit dem Lied „Rauschende Quellen“ die Note „sehr gut“. Getreu dem Leitspruch „in Freud und Leid zum Lied bereit“ kam der Verein auch allen Verpflichtungen innerhalb der Gemeinde nach. Ob die Anlässe freudiger oder trauriger Art waren, hat er immer seinen Auftrag erfüllt, das Leben mit Gesang zu füllen und zu verschönen.

 

Das Jahr 1966 stand im Zeichen der Einweihung einer neuen Vereinsfahne. Beim Gauliederfest 1967 dirigierte uns zum letzten Mal Heinrich Eppler, der anschließend aus Gesundheits- und Altersgründen die Chorleitung abgab. Alfred Höfer erklärte sich bereit, den Verein musikalisch zu leiten. Herr Höfer als junger, dynamischer Chorleiter verstand es, die Sänger mit neuen Liedern zu motivieren, sodass ab 1968 wieder eine Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen war.

 

Im Jahr 1979 zählte der Sängerbund unter der Leitung von Alfred Höfer 40 aktive Mitglieder. Unter seiner Leitung wurden in den letzten Jahren etwa 40 neue Lieder einstudiert, wobei aber auch das alte Liedgut immer wider aufgefrischt wurde, um allen Wünschen gerecht zu werden. Zum alljährlichen Programm gehörte neben vielen anderen Veranstaltungen jeweils ein Konzert in der Festhalle, wo der Sängerbund zusammen mit anderen Vereinen sein Können unter Beweis stellte. Alfred Höfer hat es dabei immer verstanden, mit seinem Elan die Sänger zu motivieren und durch eine ausgewogene Liedauswahl das Singen zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Jubiläumsjahre (1979 - 1989)

Vom 22. bis 25. Juni 1979 wurde das 100-jährige Jubiläum, verbunden mit dem Bezirkssängerfest, stand Tieringen ganz im Zeichen des Chorgesangs. Höhepunkt war dabei das Festkonzert, das vom Patenverein „Sängerbund Balingen“ und dem „Sängerbund Tieringen“ gestaltet wurde. Im Jahr 1986 hatte der Verein dann hohen Besuch aus Holland. Der königliche Männerchor „Zang en Vriendschap“ aus Haarlem war auf Konzertreise und machte in Tieringen Station. Das gemeinsame Konzert wurde zu einem Erlebnis für die ganze Gemeinde. Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte ist der Gegenbesuch des Sängerbundes in Holland. Der Empfang im Rathaus in Haarlem, der Blumenkorso und der Auftritt in der Kirche vor über tausend Zuhörern wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Sänger.

 

1989 versuchen die Gesangvereine Nusplingen, Meßstetten, Oberdigisheim und Tieringen dem schwindenden Interesse am Chorgesang entgegenzuwirken und gründen einen gemeinsamen Kinderchor, den „Jungen Chor Heuberg“ mit 65 Kindern. Beim Konzert zum 110-jährigen Bestehen des Sängerbundes tritt der Kinderchor zum ersten Mal auf. Leider musste dieser Kinderchor mangels Aktiven seine Tätigkeit wieder einstellen. Durch eine berufliche Versetzung mußte Alfred Höfer zum 23. Juni 1989 nach 22 Jahren den Dirigentenstab niederlegen. Erfreulicherweise konnte in Kurt Volm ein Nachfolger gefunden werden. Mit Kurt Volm feierte der Verein große Erfolge, insbesondere mit der etwas beschwingteren Muse aus Musicals und Operetten. Nach dem überraschenden Tod des 2. Vorstandes Alfred Sauer, übernahm Erwin Eppler die Nachfolge.

Verein heute (1995 - 2004)

Da Kurt Volm aus persönlichen Gründen das Amt zum Ende des Jahres 1995 abgab, musste der Verein schon nach 6 Jahren einen neuen Chorleiter suchen. Mit der Nachfolge von Kurt Volm begann für den Verein eine Besonderheit. Den Dirigentenstab schwang nämlich erstmals in der Vereinsgeschichte eine Frau. Mit Karin Zipperer übernahm eine hochqualifizierte junge Frau den Sängerbund. Leider wurde die bei allen sehr beliebte Chorleiterin beruflich versetzt und es ging wieder auf die Suche nach einem Chorleiter.

 

Ein Nachfolger wurde in Christoph Zolg gefunden. Mit ihm tat der Sängerbund einen wahren Glücksgriff. Unter seiner Leitung erlebte der Chor trotz rückläufiger Sängerzahlen eine noch nie da gewesenen musikalischen Aufstieg, der beim Wertungssingen am 17. Mai 1998 in Burladingen seinen Höhepunkt fand. Als zweitbester Gauverein in der höchsten Schwierigkeitsstufe bei den Männerchören und der Note „sehr gut“ übertrafen sich die Sänger selbst. Die Enttäuschung war verständlicherweise groß, als Christoph Zolg seinen Rücktritt aus beruflichen Gründen bekannt gab. Zum Jahresbeginn 2001 übernahm der Musikstudent Jan Bernhard Interschick aus Trossingen den Dirigentenstab.

 

2003 gab es in der Vereinsleitung wieder einige Veränderungen. So stellte Helmut Unsöld sein Amt als 1. Vorsitzender zur Verfügung. Der bisherige zweite Vorsitzende Erwin Eppler wurde einstimmig als Nachfolger gewählt. Wolfhard Paul wurde als 2. Vorsitzender in die Vereinsleitung berufen. Mit der neuen Vereinsleitung und dem neuen Chorleiter wurde die Planung der 125-jährigen Jubiläums angegangen. In der Folgezeit wurde nun kräftig auf die beiden Jubiläumskonzerte geübt und so mancher Zungenbrecher in russischer Sprache musste bei den Chorsätzen ewältigt werden, war doch ein gemeinsamer Auftritt am 15. Mai mit den Don Kosaken geplant. Ein weiteres Konzert am 18. September mit unserem Patenverein, dem Sängerbund Balingen und weiteren Gastvereinen folgte.